Lehrgang Raumplanung & Bodenschutz
Kommunale Raumplanungs- & Bodenbeauftragte ausgezeichnet.
Wir gratulieren den frischgebackenen Absolventinnen und Absolventen:
- Beatrix Steiner, Ebenthal: Projektarbeit "Dorfgarten und Spielplatz im Ortszentrum"
- Peter Kalteis, Weinburg: Straßenbau Ökostraße Kornfeld- und Mohnblumengasse
- Michael Strasser, Weinburg: Straßenbau Ökostraße Kornfeld- und Mohnblumengasse
- Bruno Mittermair, Pillichsdorf: Verzicht auf glyphosathältige Unkrautvernichtungsmittel im öffentlichen Bereich
- Johann Wagner, Sonntagberg: Sonntagberg aktiv – Gemeinde 21
- Alen Cuskic, Vöcklabruck: Auswirkungen der VARENA in Vöcklabruck
- Sabine Griesmann, Engerwitzdorf: Bodenschutz – ein ergänzender Aspekt zum Mühlviertler Ressourcenplan
- Sonja Pickhardt-Kröpfel, Vöcklabruck: Leerstandskataster Vöcklabruck
- Hilde Prandner, Luftenberg an der Donau: Erosion und Hangwasser - zunehmendes Risiko für die Landwirtschaft und die Gemeinden
- Marion Lembachner, Luftenberg an der Donau: Erosion und Hangwasser - zunehmendes Risiko für die Landwirtschaft und die Gemeinden
- Michael Reichhardt, Enns: Bienenfreundliche Gemeinde Enns
- Josef Schilcher, Altmünster: Bodenschutz in unserer Gemeinde
- Ralf Strutzenberger, Langenstein/Perg: Ein neues Gemeindezentrum
- Dieter Schwarzl, Langenstein/Perg: Neues Gemeindezentrum
- Gabriela Rathje, Schörfling am Attersee: Jahr des Bodenschutzes und der Biodiversität 2018
- Philipp Lamprecht, Schleedorf: Lebensgarten – ein Platz zum „Gspian“
- Thomas Hagenauer, Hallein: Die Bodenteilfunktion "Abflußregulierung" iVm den örtlichen Raumplanungsinstrumenten bzw der Baubewilligung
- Gerald Huber-Kress, Regioplan Ingenieure: Bodenschutz in der örtlichen Raumplanung im Zuge der Gesamtüberarbeitung oder Neuaufstellung des Entwicklungskonzeptes. Beispiele für die Anwendung
- David Oberhummer, Neumarkt: Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK), Ortskernbelebung, gegenwärtige und zukünftige Projekte in Neumarkt/ Wallersee
- Melanie Zeiselmeier, Bürmoos: Ortskernentwicklung & Reduzierung von versiegelten Flächen
- Lieselotte Winklhofer, Straßwalchen: Bodenschutz in der Marktgemeinde Straßwalchen
- Thomas Wörndl, Straßwalchen: Bodenschutz in der Marktgemeinde Straßwalchen
- Josef Miedl, Straßwalchen: Bodenschutz in der Marktgemeinde Straßwalchen
- Anna Zipper, Klimabündnis: Pestizidbelastung – Boden, Umwelt und Gesundheit schützen
- Jakob Eggenhofer, Klimabündnis: Postkarten zum Bodenschutz
Fotogalerie
Ob als Wasserspeicher, Lebensraum oder Lebensgrundlage: Boden erfüllt als begrenzte Ressource sehr viele wertvolle Funktionen. Trotzdem werden österreichweit 16 Hektar oder mehr als 20 Fußballfelder pro Tag verbraucht, etwa die Hälfte davon versiegelt. Wie sich diese folgenschwere Entwicklung eindämmen bzw. der Boden schützen lässt, darüber können nun die frischgebackenen LehrgangsabsolventInnen berichten: Ihnen wurde am 31. Mai in Seeham die Urkunde zum „Kommunalen Raumplanungs- und Bodenauftragten“ überreicht.
Zuvor bekamen die insgesamt 28 Teilnehmenden an vier Lehrgangstagen fundiertes Basiswissen zum breiten Spektrum nachhaltiger Raumplanung vermittelt: So präsentierten renommierte BodenexpertInnen neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft und Praxisbeispiele für eine konkrete Umsetzung. Anschließend entwickelten die Absolventen und Absolventinnen mit dem erworbenen Wissen eine selbstständige Projektidee für ihre Gemeinde, die sie nun präsentierten. Der Lehrgang wurde von den Ländern Oberösterreich, Salzburg, Niederösterreich und Kärnten gefördert und vom Klimabündnis durchgeführt.
„Raumordnung ist nicht nur Flächenplanung. Raumordnung ist ein soziales Thema. Was in der Raumordnung entschieden wird, hat Auswirkungen auf das soziale Leben in den Gemeinden. Unter diesem Gesichtspunkt haben wir das neue Raumordnungsgesetz im Land Salzburg erarbeitet,“ sagte Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler bei ihrem Vortrag in Seeham.
"Grundvoraussetzung für effektiven Bodenschutz ist eine gute Datenbasis. Wo sind die besonders schützenswerten Böden etwa für die Wasseraufnahmen gegen Hochwässer, für die landwirtschaftliche Produktion oder für das Ökosystem? Salzburg und Oberösterreich sind in Sachen Bodenfunktionsbewertung Vorreiter. Die anderen Bundesländer wollen diesbezüglich nachziehen, um eine österreichweit flächendeckende Bodenfunktionsbewertung umzusetzen. Landwirtschaftliche Böden werden aber nicht nur verbaut, sie werden auch herangezogen, wenn es etwa um Ausgleichsmaßnahmen im Naturschutz oder um Ersatzaufforstungen geht. Böden mit hoher Bedeutung für die Produktion sollten künftig besser vor diesen Zugriffen geschützt werden,“ sagt Salzburger Landesrat Josef Schwaiger.
„Wenn wir so weitermachen wie bisher, geht uns der Boden für Ernährung, für Hochwasserschutz und für Klimaschutz aus. Oberösterreichs Umweltpolitik übernimmt immer stärker die Antreiberrolle auf Bundesebene. Wir müssen beim Bodenschutz die Trendumkehr schaffen. Das ist eine Existenzfrage,“ sagt Oö Umweltlandesrat Rudi Anschober.
Bewusstseinsbildung notwendig
Da wir uns täglich auf ihm bewegen, wird Boden als selbstverständlich erachtet. So bleibt oftmals verborgen, dass bsp. in jeder Handvoll intaktem Boden mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde leben. Ein solch fruchtbarer Boden entwickelt sich allerdings im Laufe von Jahrtausenden und ist eben nicht beliebig ersetzbar, was sich auch anhand von Hochwasserschäden erkennen lässt. Doch wie kann nachhaltiger Bodenschutz konkret aussehen? Antworten auf diese und weitere Fragen wurde den Teilnehmenden vermittelt. So wurde u.a. aufgezeigt, welche Werkzeuge zum Bodensparen der örtlichen Raumplanung zur Verfügung stehen, wie Parkplatzlösungen ohne Asphalt auskommen oder eine bodenkundliche Baubegleitung aussehen könnte.
Konkrete Maßnahmen sind gefragt
Neben theoretischer Grundlagen braucht ein erfolgreicher Bodenschutz aber vor allem auch engagierte Projekte für eine praktische Umsetzung vor Ort. Darum ist das Verfassen einer Projektarbeit essentieller Bestandteil des Lehrgangs.
Zum Beispiel hat Straßwalchens Vizebürgermeisterin Liselotte Winklhofer gemeinsam mit den Bauhofmitarbeitern Josef Miedl und Thomas Wörndl ein Projekt entwickelt, wie die Bodenversiegelung eingedämmt und die Grundwasserversorgung gewährleistet werden könnte: „Der Lehrgang hat klar gemacht, wie überaus wertvoll unser Boden ist. Bodenschutz beginnt mit Bewusstseinsbildung und in der Raumplanung. Wir müssen sorgsamer mit ihm umgehen und bewusster entscheiden, welche Baumaßnahmen gesetzt und wie sie umgesetzt werden. Ansonsten graben wir uns selbst unsere Lebensgrundlage ab. Ich bin zuversichtlich, dass Straßwalchen mit gutem Beispiel vorangehen kann.“
Hilde Prandner wiederum ist Bürgermeisterin der Gemeinde Luftenberg an der Donau und sich für ihr Projekt mit der Eindämmung von Hangwässer beschäftigt: „Bevor das nächste Ereignis kommt, ist es wichtig, Vorsorge zu treffen. Das bedeutet in erster Linie, das eigene Gemeindegebiet anzuschauen und zu überlegen, wo es zu Schäden durch Hang- und Oberflächenwasser kommen kann. Oft genügen schon verhältnismäßig kleine Maßnahmen, wie z.B. die Schaffung von Erosionsschutz-, Nützlings- und Blühstreifen auf landwirtschaftlichen Flächen. Damit sollen auch mehr naturnahe Lebensräume für Mensch und Tier entstehen.“
Auszeichnung für kommunale Raumplanungs- & Bodenbeauftragte
Nach erfolgreicher Präsentation der Projektarbeiten erfolgte die Überreichung der Zertifikate an die TeilnehmerInnen durch Martina Nagl (Lehrgangsleiterin Klimabündnis), Richard Schachinger (Klimabündnis) und Gerhard Pausch vom Regionalverband Salzburger Seenland.