„Wir wollen unsere Hausaufgaben erledigen”

Erzdiözese Salzburg tritt Klimabündnis bei

Vorne: Erzbischof Franz Lackner, Finanzkammerdirektor Josef Lidicky, Hermann Signitzer, Johann Neumayer, Reinhard Weinmüller, Robert Pröll und Brigitte Drabeck (v.l.n.r.).

SALZBURG (eds- 15. 12.2016) / Die Erzdiözese Salzburg tritt mit dem heutigen Tag dem „Klimabündnis europäischer Gemeinden mit den indigenen Völkern der Regenwälder“ bei. Erzbischof Franz Lackner unterzeichnete die Urkunde zur assoziierten Mitgliedschaft im Klimabündnis Österreich. Die Erzdiözese bestätigte damit ihre Haltung zu bisherigen Leistungen zum Klimaschutz und verpflichtete sich außerdem zu zukünftigen Maßnahmen.

„Die Katholische Kirche unterstützt die gemeinsamen Anstrengungen zur Eindämmung der menschengemachten Klimaveränderungen. Daran besteht kein Zweifel – seit ‚Laudato Si‘ weniger denn je“, betonte Erzbischof Franz Lackner mit Blick auf die Umweltenzyklika von Papst Franziskus. Mit der Unterzeichnung zur Mitgliedschaft im Klimabündnis stelle sich die Erzdiözese in die Reihe der vielen Menschen und Organisationen, die Verantwortung übernehmen für die kommenden Generationen, so der Oberhirte weiter. „Es ist noch viel zu tun. Auch die Idee des Klimabündnisses, dass wir ein weltweites Bündnis mit denen eingehen, die mit weitaus weniger Ressourcenverbrauch leben, aber oft umso mehr vom Klimawandel betroffen sind, ist uns als weltweite Kirche ein großes Anliegen.“

Die Unterzeichnung sei „nicht nur ein symbolischer Akt, sondern verlangt uns selbst einiges ab“, sagte Franz Lackner und erinnerte zugleich an die Beschlüsse der Österreichischen Bischofskonferenz und deren Zielsetzungen. „Wir wollen als Katholische Kirche unsere Hausaufgaben erledigen. Dazu werden wir uns auch des Know-hows des Klimabündnisses bedienen“, so Lackner. Mit Freude blickte der Erzbischof auf die zahlreichen, bisher erfolgten Maßnahmen der Erzdiözese für den Klimaschutz zurück.

Die bisherigen Leistungen der Erzdiözese für den Klimaschutz sind u.a. die regelmäßige Evaluierung der Ökologischen Leitlinien der Erzdiözese, verbindliche Energie- und CO2-Reduktionsziele, die Förderung der Nutzung Öffentlicher Verkehrsmittel, des Fahrrads und schadstoffarmer Fahrzeuge sowie der Fokus auf Mülltrennung und –vermeidung und energiesparendes und ökologisches Bauen.

Zukunft im Zeichen der Nachhaltigkeit

Der Beitritt ins Klimabündnis verpflichtet die Erzdiözese nun zu weiteren Maßnahmen für die Zukunft. Dazu gehören die Bevorzugung regionaler, biologisch erzeugter und fair gehandelter Produkte, die Nutzung verpachteter Grundstücke nach ökologischen Kriterien und höchsten Richtlinien für Natur,- Tier und Artenschutz. Zudem soll das Thema Nachhaltigkeit in den kirchlichen Bildungseinrichtungen (z.B. Kindergärten, Erwachsenenbildung) besondere Beachtung finden und Pfarren sollen motiviert werden, sich am „Autofasten“ zu beteiligen. Bei neuen Fahrzeugen werden alternative-emissionsärmere Antriebssysteme bevorzugt.

Erfreut zeigt sich Johann Neumayer, Umweltreferent der Erzdiözese, der den Klimabündnis-Beitritt ganz auf der Linie von Papst Franziskus sieht. Dieser eröffne mit seiner Umweltenzyklika eine umfassende öko- soziale Perspektive für das Überleben der Menschheit. „Die Fähigkeit des Menschen, Natur zu gestalten und auch zu zerstören hat in den letzten Jahrzehnten ungeahnte Ausmaße angenommen“, stellt der Theologe und Biologe kritisch fest. Die Verantwortung, die Schöpfung für kommende Generationen zu bewahren, treffe besonders die Wohlstandsländer der Erde. „Wir müssen umdenken in vielen Bereichen – jeder Einzelne, Staaten und die Weltgemeinschaft, aber auch die Katholische Kirche“, mahnt Neumayer. „Es gilt dem Grundprinzip Nachhaltigkeit Geltung zu verschaffen!“

„Mit der Erzdiözese Salzburg gewinnt unser Netzwerk heute eine bedeutende Partnerin für den Klimaschutz. Wir freuen uns sehr, nach Gurk und Linz die dritte Diözese willkommen zu heißen“, sagt Brigitte Drabeck vom Klimabündnis Salzburg. „Ich bin überzeugt, dass von dieser Partnerschaft beide Seiten profitieren werden: Als Klimabündnis werden wir uns mit Anregungen für klimafreundliche Energienutzung, Mobilitätsverhalten und Beschaffung einbringen, während Pfarren, kirchliche Bildungseinrichtungen und Welthäuser schon lange wichtige Multiplikatorinnen in der Vermittlung globaler Zusammenhänge sind.“

Das Klimabündnis ist eine globale Partnerschaft zum Schutz des Weltklimas zwischen europäischen Gemeinden bzw. indigenen Gemeinschaften in Amazonien und bildet heute das weltweit größte kommunale Netzwerk für mehr Lebensqualität. Um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, wird auf das Engagement und die Vielfalt der lokalen Ebene gesetzt. Allein in Salzburg bilden 39 Gemeinden, 203 Betriebe und 18 Bildungseinrichtungen ein starkes Netzwerk, das nun weiter wächst.

Fotos: eds

Rückfragenhinweis:

Dr. Johann Neumayer

Umweltreferent der Erzdiözese Salzburg

Tel.: 0662/ 8047 2063

umweltreferat@seelsorge.kirchen.net

V.l.n.r.: Johann Neumayer, Brigitte Drabeck, Erzbischof Franz Lackner, Josef Lidicky
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